Der Bauherren-Tipp: Richtig heizen, aber wie? Teil 2
von Max aus Roses
Die Art der Wärmeübertragung, d.h. das Medium, das die Wärme transportiert und die technische Ausführung von Heizkörpern ( und Öfen ) sind ausschlaggebend für die Wirk-ungsweise und die damit verbundenen physikalischen Effekte einer Heizung.
Wärme ist physikalisch gesehen eine Strahlung, die unvermeidbar Konvetion, d.h. einen gewissen Termperaturaustausch zwischen wärmeren und kälteren Medien (wie Luft) erzeugt.
Dies gilt sowohl für das System (den Heizungskreislauf ), als auch für die Heizkörper und vor allem, für die Raumluft selbst.
Wärme - Strahlung (Radiation) verteilt sich, wie z.B. Radiowellen, nach allen Richtungen, also auch horizontal, und verwandelt sich beim Auftreffen auf Bausubstanz und den menschlichen Körper in Wärme. Sie erwärmt dabei primär Materie und erst sekundär die Luft. Die gängige Meinung „Wärme steigt nach oben“ ist daher nur insofern zutreffend, als erwärmte Medien, wie z.B. Luft, wegen ihrer sich durch Erwärmung abnehmenden Dichte entgegen der Schwerkraft nach oben steigen. Die Wärme selbst tut das nicht!
Das von Kachelöfen, Heizkaminen und guten Heizkörpern ausgehende angenehme Raumklima beruht auf der Tatsache, daß die-se Wärmequellen einen hohen Strahlungs- und einen niedrigen Konvektionsanteil haben, d.h. sie erwärmen hauptsächlich Wände und uns Menschen und weniger die Raumluft. Allerdings sollten die Innenwände dazu leitfähig, d.h.wärmeaufnahme- bzw.. wärmespeicherungsfähig sein.
Leider erfüllen viele der heutigen „modernen“ (und die meisten der hierzulande verwendeten) Baustoffe diese Anforderungen wenig, oder sogar gar nicht, weil sie zu wenig Masse zur Aufnahme / Speicherung von Wärme haben. Für eine behagliche Wohlfühlwärme ist aber er- forderlich,daß Wände nicht allzu kalt bleiben und aufgenommene Wärme wieder zurückstrahlen. Die Raumluft bleibt dabei vergleichsweise angenehm kühl und trocken, weil kühle Luft wesentlich weniger Feuchtigkeit bindet und enthält, als feuchte.
Trockene Luft –egal ob warm oder kalt – ist angenehmer, als feuchte Luft und es sinkt die Gefahr von Schimmelbildung. Beim lüften bleibt der größte Teil der Wärme im Raum.
Sind Innenwände vom Material her isolierend, d.h. nicht wärmespeichernd, kondensiert die in der Raumluft gelöste Feuchtigkeit an den kalten Wänden und es kann sich Schimmel bilden.
In Räumen, in denen Zimmertemperatur über längere Zeit erwünscht ist, sollten Heizkörper mit hoher Masse, d.h. aus Eisen- und Aluminiumguß, und mit möglichst geschlossenen Fronten als Strahlungsfläche und wenigen Rippen, d.h. geringer Konvektionswirkung eingebaut werden.
Blechheizkörper,die innen meist viele Rippen und wenig Masse haben, verfügen über wenig Strahlung, dafür über hohe Konvektion, d.h. sie erwärmen hauptsächlich die Raumluft und halten diese ständig in Bewegung. Mit der Luft werden natürlicherweise auch Staub und andere Mikropartikel bewegt, so daß der sachlich vollkommen falsche Eindruck entsteht, die Luft sei trocken. Dabei ist es nur der Staub und ähnliches, der sich an unseren Mund- und Nasenschleimhäuten festsetzt und uns diesen (falschen) Eindruck vermittelt.
Wer zur vermeintlichen Verbesserung der Situation dann noch sog. Verdunster, d.h. mit Wasser gefüllte Behälter an die Heizkörper hängt, erhöht damit zusätzlich und unnötig die in der Raumluft gelöste Feuchtigkeit und sorgt für verstärkte Kondensat- und Schimmelbildung an den kalten Wänden. Ähnliche Effekte entstehen, wenn man versucht, einen unbeheizten Raum über eine offen stehende Tür mitzubeheizen. Da keine Wärmestrahlung, sondern nur warme Luft in den kalten Raum gelangt, werden dadurch beste Voraus-setzungen für die Entstehung von Schimmel geschaffen.
(wird fortgesetzt … )
Keine Artikel in dieser Ansicht.